ADHS
Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) fallen oft schon in der ersten Klasse auf. Sie scheinen nie ganz bei der Sache zu sein und werden leicht durch äußere Reize und Klassenkameraden abgelenkt. Es fällt ihnen deutlich schwerer als gleichaltrigen Kindern, ihr Verhalten zu steuern und an verschiedene Situationen anzupassen. Aufmerksamkeit und Verhaltenskontrolle können sich verbessern, wenn Kinder und Jugendliche mit ADHS positive Rückmeldung erhalten oder sich mit neuen, interessanten Inhalten befassen.
Projekte
Charakterisierung veränderter Belohnungsrepräsentation und -verarbeitung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS
Wir beschäftigen uns in verschiedenen Studien mit der Frage, durch welche Art von Rückmeldung Kinder und Jugendliche mit ADHS besser lernen können. Außerdem möchten wir verstehen, wie positive und negative Konsequenzen (Belohnung, Bestrafung) vom Gehirn verarbeitet werden und wie sie Verhalten und Lernprozesse bei ADHS beeinflussen. In diesem Zusammenhang untersuchen wir auch, wie neue Reize eingesetzt werden können, um Aufmerksamkeit und Verhaltenskontrolle bei ADHS zu verbessern.
Alternative Therapiemethode?: Transkranielle Gleichstromstimulation bei ADHS
Die transkranielle Gleichstromstimulation ist eine neue Methode, mit der die Erregbarkeit bestimmter Gehirnbereiche durch schwachen Gleichstrom gezielt beeinflusst werden kann. Eine positive Wirkung dieser Stimulation konnte bereits für sensorische, motorische und kognitive Funktionen nachgewiesen werden. In dieser Studie soll untersucht werden, ob mit Hilfe der transkraniellen Gleichstromstimulation auch bei Jugendlichen mit ADHS eine Verbesserung der Aufmerksamkeit und Verhaltenskontrolle erreicht werden kann.
Einfluss von Neuheit auf die Gedächtnisbildung und Lernleistung
In unserem CBBS-Neuro-Network werden wir untersuchen, wie neue Eindrücke und die dadurch aktivierten Signalstoffe Lernvorgänge in Tieren und Menschen verbessern können. Wir beschäftigen uns dabei schwerpunktmäßig mit der Rolle der Signalstoffe Dopamin und Noradrenalin. Diese Neurotransmitter sind an der Verrechnung von neuen Eindrücken oder Umgebungen im Gehirn beteiligt. Außerdem werden wir in unserem CBBS-NeuroNetwork Kinder und Jugendliche mit ADHS untersuchen, die durch eine geringere Verfügbarkeit von Dopamin und Noradreanelin in ihrer Gedächtnisbildung beeinträchtigt sind.
ADHS und Neurodermitis
Menschen mit atopischer Dermatitis sind durch eine Aufmerksamkeitssteigerung ihrer Wahrnehmungssysteme gekennzeichnet, welche für die Haut und das Immunsystem nachgewiesen werden kann. Diese atopische Dermatitis wurde als unanhängiger assoziierter Faktor für die Entstehung von ADHS nachgewiesen.